ArcelorMittal, VEO und McPhy errichten Pilot-Elektrolyseanlage in Eisenhüttenstadt

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Eisenhüttenstadt, 05.04.2023:

ArcelorMittal geht an seinem Standort Eisenhüttenstadt auf dem Weg zur klimaneutralen Stahlherstellung weiter mit großen Schritten voran. Gemeinsam mit dem Energieversorger Vulkan Energiewirtschaft Oderbrücke (VEO) – einem Joint Venture der Stadt Eisenhüttenstadt und ArcelorMittal – und McPhy Energy, einem französischen Spezialistausrüster für Anlagen zur Herstellung und Distribution von Wasserstoff, wird ArcelorMittal Eisenhüttenstadt eine Pilot-Elektrolyseanlage und eine Wasserstofftankstelle auf seinem Werksgelände errichten. Das innovative Demonstrationsprojekt umfasst die Lieferung von zwei McLyzer-Elektrolyseuren von McPhy mit einer Leistung von je 1 MW. Außerdem wurde ein langfristiger 5-Jahres Dienstleistungsvertrag vereinbart.

Die Elektrolyseure werden Wasserstoff für den direkten Einsatz in der Stahlproduktion erzeugen. Der Wasserstoff wird zunächst im Kaltwalzwerk verwendet. Die Wasserstofftankstelle dient der Betankung von Gabelstaplern oder Sattelzügen mit einem Teil des erzeugten Wasserstoffs. Der bei der Elektrolyse ebenfalls erzeugte Sauerstoff soll vor Ort in der Produktion wiederverwendet werden, zum Beispiel bei der Produktion im Warmwalzwerk. „Die Demonstrationsanlage wird der H2-Nutzung in der Stahlproduktion ebenso dienen wie dem logistischen Einsatz von wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen rund um die Stahlherstellung. Wir wollen mit diesem Vorhaben zeigen und testen, welche Möglichkeiten Wasserstoff im industriellen Einsatz hat und diesen weiter optimieren, bevor in den kommenden Jahren mit einem kompletten Technologiewechsel und mit dem Einsatz von weiterem Wasserstoff die Produktion voll auf Klimaneutralität umgestellt wird.“, so Reiner Blaschek, CEO ArcelorMittal Germany.

Prof. Dr. Jörg Steinbach, Wirtschaftsminister des Landes Brandenburg: „Der Einsatz von Wasserstoff in der Stahlherstellung trägt wesentlich zur dringend benötigten Wasserstoff-Infrastruktur als notwendigem Baustein für den Erhalt der Stahlwirtschaft in Brandenburg und für die Energiewende bei. Das Projekt koppelt die Sektoren Energie, Industrie und Mobilität und hilft dabei, langfristig die CO2- Emissionen in der Stahlproduktion und im Land Brandenburg zu senken.“ Das Land Brandenburg fördert das Vorhaben im Rahmen des regionalen Innovationsclusters mit 5,1 Millionen Euro.

Jean-Baptiste Lucas, Chief Executive Officer von McPhy: „Wir sind stolz darauf, an der Seite von ArcelorMittal und dem Land Brandenburg an diesem groß angelegten und innovativen Projekt teilzunehmen. Dies ist unser erster Großauftrag im industriellen Bereich, einer der strategischsten und vielversprechendsten Anwendungen für grünen Wasserstoff. Die Arbeiten werden in Deutschland, in der Nähe unseres Standorts in Wildau, durchgeführt. Dies ist ein Meilenstein in unserer europäischen Expansionsstrategie und ein Beweis für die Bedeutung unserer paneuropäischen industriellen Aufstellung.“

Ein weiteres Ziel ist die Optimierung der Gesamtenergieeffizienz des Produktionsstandorts durch Tests neu entwickelter smarter Betriebsarten im realen Einsatz. Sie sollen ermöglichen, die beste Kombination aus Software und Hardware zu ermitteln, um die Systemleistung zu verbessern – vergleichbar der Softwareverbesserung in Flugzeugen, indem eine intelligente Strategie zur Steuerung der Flugzeugfunktionen implementiert wird. Die Brandenburgische Technische Universität (BTU) Cottbus-Senftenberg begleitet das Projekt wissenschaftlich und analysiert Daten aus dem Wasserstoffeinsatz der Demonstrationsanlage, um die Effizienz zu erhöhen und die Weiterentwicklung von Elektrolyseuren zu unterstützen. Prof. Dr. Lars Röntzsch, BTU Cottbus: „Die Erhöhung der Energieeffizienz durch den Einsatz von intelligenten Betriebsarten bei der Elektrolyse ist ein anspruchsvolles Thema, das wir sehr gern wissenschaftlich bearbeiten, um unseren Beitrag zu leisten, damit diese wichtige Zukunftstechnologie in so einer energieintensiven Industrie wie der Stahlindustrie einen klimaneutralen Betrieb ermöglicht. Wasserstoff wird als grüner Energieträger für Industrie und Mobilität in Brandenburg von hoher Bedeutung sein.“


Bild 1: Alexander Picco (Chief Project Management Officer McPhy) Prof. Dr. Lars Röntzsch (BTU Cottbus), Prof. Dr. Jörg Steinbach (Wirtschaftsminister Brandenburg), Reiner Blaschek (CEO ArcelorMittal Germany) (v.l.n.r., Quelle: ArcelorMittal)

Bild 2: Abbildung des geplanten McPhy-Elektrolyseurs (Quelle: McPhy)


Über ArcelorMittal – Deutschland:
Mit einem Produktionsvolumen von rund 8 Millionen Tonnen Rohstahl ist ArcelorMittal einer der größten
Stahlhersteller Deutschlands. Auto-, Bau- und Verpackungsindustrie gehören ebenso zum Kundenkreis
wie der Bereich Haushaltswaren. Das Unternehmen betreibt vier große Produktionsstandorte in
Deutschland. Dazu gehören zwei integrierte Flachstahlwerke in Bremen und Eisenhüttenstadt sowie
zwei Langstahlwerke in Hamburg und Duisburg. Außerdem unterhält der Konzern mit ArcelorMittal
Construction in Sandersdorf/Brehna einen Produktionsstandort mit Vertrieb für Sandwichpaneele sowie
Profilier-Anlagen für Kassetten-, Trapez-, Trag-, Design- und Wellprofile. Darüber hinaus verfügt die
Gruppe über ein stark ausgeprägtes Vertriebsnetz in Deutschland mit vier Stahl-Servicezentren sowie
zehn Stahlhandelsstandorten. In Altensteig betreibt ArcelorMittal ein Röhrenwerk. Der Konzern
beschäftigt in Deutschland rund 8.500 Angestellte.

Weitere Informationen zu ArcelorMittal Deutschland: https://germany.arcelormittal.com (externer Link!)

Über ArcelorMittal – Weltweit:
ArcelorMittal ist das weltweit führende Stahl- und Bergbauunternehmen mit einer Präsenz in 60 Ländern
und primären Stahlerzeugungsanlagen in 16 Ländern. Im Jahr 2022 erzielte ArcelorMittal einen Umsatz
von 79,8 Milliarden US-Dollar und eine Rohstahlproduktion von 59 Millionen Tonnen, während die
Eisenerzproduktion 45,3 Millionen Tonnen erreichte. Unser Ziel ist es, immer intelligentere Stähle zu
produzieren, die einen positiven Nutzen für die Menschen und den Planeten haben. Stähle, die mit
innovativen Verfahren hergestellt werden, die weniger Energie verbrauchen, deutlich weniger
Kohlenstoff ausstoßen und die Kosten senken. Stähle, die sauberer, stärker und wiederverwendbar
sind. Stähle für Elektrofahrzeuge und Infrastrukturen für erneuerbare Energien, die die Gesellschaft auf
ihrem Weg durch das neue Jahrhundert unterstützen werden. Mit Stahl als Kernstück, unseren
erfindungsreichen Mitarbeitern und einer unternehmerischen Kultur im Herzen werden wir die Welt bei
diesem Wandel unterstützen. Das ist es, was es braucht, um das Stahlunternehmen der Zukunft zu
sein. ArcelorMittal ist an den Börsen von New York (MT), Amsterdam (MT), Paris (MT), Luxemburg
(MT) und an den spanischen Börsen von Barcelona, Bilbao, Madrid und Valencia (MTS) notiert.
Weitere Informationen zu ArcelorMittal finden Sie unter: http://corporate.arcelormittal.com

Weitere Informationen zu ArcelorMittal weltweit: http://corporate.arcelormittal.com (externer Link!)


Quelle: ArcelorMittal

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