ArcelorMittal bekommt von der EU grünes Licht für Transformation

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Eisenhüttenstadt, 24.02.2024:

Die EU-Kommission hat die deutsche Beihilfemaßnahme im Umfang von 1,3 Milliarden Euro zur Unterstützung der ArcelorMittal-Standorte in Eisenhüttenstadt (Landkreis Oder-Spree) und Bremen für die Dekarbonisierung der Stahlproduktion genehmigt. Die Hilfe in Höhe von 1,3 Milliarden Euro sei „notwendig und angemessen für den Markteintritt der CO2-freien Stahlproduktion. Die positiven Effekte seien größer als mögliche negative Auswirkungen auf den Wettbewerb,“ so die zuständige Exekutiv-Vizepräsidentin der Kommission Margrethe Vestager. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hatte bereits am 05.02.2024 öffentlich erklärt, dass alle Fragen beantwortet sind und mit der EU-Kommission Einvernehmen hergestellt worden ist. Der eigentliche Förderbescheid soll nun umgehend vorbereitet werden.

Arcelor-Mittal gehört zu den größten Stahlkonzernen in Deutschland mit rund 9.100 Beschäftigten. Das Unternehmen betreibt Werke in Duisburg, Bremen, Eisenhüttenstadt und Hamburg. An den beiden Standorten Bremen und Eisenhüttenstadt betreibt das Unternehmen derzeit drei Kohlehochöfen und vier Sauerstoffaufblaskonverter zur Erzeugung von Rohstahl.

Die Beihilfe wird in Form eines Zuschusses ausgezahlt und dient der Finanzierung einer Direktreduktions-Anlage (DRI) und dreier neuer elektrischer Lichtbogenöfen. Die neuen Anlagen ersetzen zwei der drei bestehenden Hochöfen und zwei der vier Sauerstoffaufblaskonverter. Die neue DRI-Anlage wird zunächst mit Erdgas betrieben. Das Erdgas soll in den Stahlproduktionsprozessen anschließend schrittweise durch CO2-armen und erneuerbaren Wasserstoff ersetzt werden. Letztlich soll die neue Anlage ausschließlich mit erneuerbarem Wasserstoff betrieben werden. Die neuen Anlagen sollen 2026 in Betrieb genommen werden. Es wird erwartet, dass sie jährlich 3,8 Millionen Tonnen grünen Rohstahl produzieren, die bislang im konventionellen und umweltschädlicheren Hochofenprozess hergestellt werden. Nach der vollständigen Durchführung des Vorhabens können während der sechzehnjährigen Lebensdauer der kombinierten Anlage voraussichtlich mehr als 70 Millionen Tonnen CO2-Emissionen vermieden werden. ArcelorMittal hat sich verpflichtet, die im Rahmen des Vorhabens gewonnenen Erfahrungen und technischen Kenntnisse an die Industrie und Hochschulen weiterzugeben.

Der Brandenburger CDU-Europaabgeordnete Christian Ehler reagierte umgehend auf die gute Nachricht durch die EU-Kommission: „Es freut mich zu hören, dass nach einem langwierigen Beihilfeverfahren nun alle Fragen geklärt sind und sich die Belegschaft vor Ort auf die Förderung verlassen und ArcelorMittal seine Produktion auf klimaneutralen Stahl umstellen kann. Die mit dem Projekt verbundene Erhaltung von Arbeitsplätzen auch in Ostdeutschland ist für den Industriestandort Deutschland von enormer Bedeutung“, so Ehler.

Deutschland hat das Vorhaben von ArcelorMittal 2021 in einem offenen Verfahren für die Teilnahme an einem wichtigen Vorhaben von gemeinsamem europäischen Interesse (IPCEI) für Wasserstofftechnologien und -systeme ausgewählt. Angesichts seiner Merkmale und Ziele war das Projekt von ArcelorMittal jedoch besser für eine Bewertung im Rahmen der Leitlinien für Klima-, Umweltschutz- und Energiebeihilfen geeignet.

„Die EU-Zusage ist ein bedeutender Meilenstein auf unserem Weg zur klimaneutralen Produktion – wir freuen uns sehr darüber. Nun gehen wir weiter voran, um den Technologiewechsel in der Produktion zu planen“, erklärt Dr. Thomas Bünger, CEO von ArcelorMittal Bremen und Eisenhüttenstadt.

Insgesamt rechnet ArcelorMittal mit Investitionskosten von insgesamt 2,5 Milliarden Euro. Neben dem Aufbau von Infrastruktur wird die Bewertung, ob ausreichende Mengen von grünem Strom und Wasserstoff zu international wettbewerbsfähigen Preisen verfügbar sein werden, ein weiterer wichtiger Faktor für die Investitionsentscheidung sein, so das Unternehmen.

 


Bild 1: Das Werk von ArcelorMittal in Eisenhüttenstadt ist Teil des nun durch die EU-Kommission genehmigten Transformationsvorhabens (Quelle: ArcelorMittal)


Bild 1: Das Werk von ArcelorMittal in Bremen ist ebenfalls Teil des nun durch die EU-Kommission genehmigten Transformationsvorhabens (Quelle: ArcelorMittal)

Quellen: Pressemitteilung EU-Kommission (externer Link) und ArcelorMittal Germany (externer Link)


Über ArcelorMittal Deutschland

Mit einem Produktionsvolumen von rund 8 Millionen Tonnen Rohstahl ist ArcelorMittal einer der größten Stahlhersteller Deutschlands. Auto-, Bau- und Verpackungsindustrie gehören ebenso zum Kundenkreis wie der Bereich Haushaltswaren. Das Unternehmen betreibt vier große Produktionsstandorte in Deutschland. Dazu gehören zwei integrierte Flachstahlwerke in Bremen und Eisenhüttenstadt sowie zwei Langstahlwerke in Hamburg und Duisburg. Außerdem unterhält der Konzern mit ArcelorMittal Construction in Sandersdorf/ Brehna einen Produktionsstandort mit Vertrieb für Sandwichpaneele sowie Profilier-Anlagen für Kassetten-,Trapez-, Trag-, Design- und Wellprofile. Darüber hinaus verfügt die Gruppe über ein stark ausgeprägtes Vertriebsnetz in Deutschland mit vier Stahl-Servicezentren sowie zehn Stahlhandelsstandorten. In Altensteig betreibt ArcelorMittal ein Röhrenwerk. Der Konzern beschäftigt in Deutschland rund 9100 Angestellte.

Weitere Informationen gibt es unter https://germany.arcelormittal.com (externer Link)

Über ArcelorMittal Weltweit 

ArcelorMittal ist das weltweit führende Stahl- und Bergbauunternehmen mit einer Präsenz in 60 Ländern und primären Stahlerzeugungsanlagen in 16 Ländern. Im Jahr 2023 erzielte ArcelorMittal einen Umsatz von 68,3 Milliarden US-Dollar und eine Rohstahlproduktion von 58,1 Millionen Tonnen, während die Eisenerzproduktion 42 Millionen Tonnen erreichte. Unser Ziel ist es, immer intelligentere Stähle zu produzieren, die einen positiven Nutzen für die Menschen und den Planeten haben. Stähle, die mit innovativen Verfahren hergestellt werden, die weniger Energie verbrauchen, deutlich weniger Kohlenstoff ausstoßen und die Kosten senken. Stähle, die sauberer, stärker und wiederverwendbar sind. Stähle für Elektrofahrzeuge und Infrastrukturen für erneuerbare Energien, die die Gesellschaft auf ihrem Weg durch das neue Jahrhundert unterstützen werden. Mit Stahl als Kernstück, unseren erfindungsreichen Mitarbeitern und einer unternehmerischen Kultur im Herzen werden wir die Welt bei diesem Wandel unterstützen. Das ist es, was es braucht, um das Stahlunternehmen der Zukunft zu sein. ArcelorMittal ist an den Börsen von New York (MT), Amsterdam (MT), Paris (MT), Luxemburg (MT) und an den spanischen Börsen von Barcelona, Bilbao, Madrid und Valencia (MTS) notiert.

Weitere Informationen zu ArcelorMittal finden Sie unter: http://corporate.arcelormittal.com

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